Für eine vielfältige Wetterau

Mit Respekt gesellt’s sich besser

Mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ hat der Wetteraukreis als einer von fünf Partnern im Landkreis in den vergangenen drei Jahren ganz unterschiedliche Projekte mit fast 200 000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln unterstützt. Vier Kommunen sind eigene Partnerschaften mit dem Bundesprogramm eingegangen, der Wetteraukreis ist mit diesen eng vernetzt.

Anlässlich des Starts der neuen Projektperiode hatten Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch als zuständige Dezernentin und Cornelia Wenk, die Leiterin der Koordinierungsstelle, alle bisher unterstützten Organisationen zu einem Vernetzungstreffen ins Theater Altes Hallenbad eingeladen. Tania Chirico begrüßte in Vertretung der erkrankten Sozialdezernentin über 100 Vertreter aus mehr als 60 Vereinen und Bündnissen aus der gesamten Wetterau. Chirico: „Wir wollen weiter ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzen. Diesem Engagement sind keine Grenzen gesetzt.“

Bevor Wenk wichtige Änderungen bei „Demokratie Leben“ erläuterte, stellte Dr. Reiner Becker (Beratungsnetzwerk Hessen) in seinem Vortrag „Zur Lage der Nation“ das „demokratische Handeln in unsicheren Zeiten“ in den Mittelpunkt. „Die ominöse Mitte der Gesellschaft radikalisiert sich immer mehr. Der Rechtspopulismus ist eine verschreckende Angsttherapie“, sagte der Politikwissenschaftler, der bedauerte, dass die Bereitschaft sinke, sich zu engagieren, gerade auf kommunaler Ebene. „Wir brauchen einen mutigen Blick nach vorne.“

Förderperiode auf fünf Jahre erweitert Ausführlich erläuterte Wenk anschließend die vom Bundesfamilienministerium auf nun fünf Jahre – statt bisher vier – ausgedehnte Förderperiode mit den Kernzielen „Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen“. Der Förderbetrag wurde vom Bund auf 125 000 Euro pro Partnerschaft und Jahr erhöht, das Land Hessen unterstützt nun jede Partnerschaft mit zwölf Prozent des Förderbetrags. „Wir setzen uns für vielfältige demokratische Strukturen vor Ort ein und wollen das Ehrenamt in der Wetterau stärken“, erläuterte Wenk. Das Jugendforum mit aktuell zwölf Jugendlichen aus großen Organisationen soll in Zukunft eigene Projekte entwickeln.

Dem Begleitausschuss gehören neben drei Mitarbeitern aus der Verwaltung zwölf Personen aus allen gesellschaftlichen Bereichen – wie Kirche, Sport, Flüchtlingshilfe oder Behindertenarbeit – an. Der Ausschuss entscheidet weiter über die Förderanträge und soll darüber hinaus nun zusätzlich das Jugendforum unterstützen und eine Gesamtstrategie für „Demokratie leben“ in der Wetterau entwickeln. „Wir sind für Sie da, wenn Sie eine Idee haben“, sagte Wenk abschließend, um dann alle Anwesenden auf die Bühne zu bitten. „Ich möchte gerne mit euch oder ihnen ein Zeichen gegen Rassismus setzen,“ erklärte Wenk und verteilte Plakate mit der Aufschrift „Respekt – Kein Platz für Rassismus“. Dabei handelt es sich um Kopien jenes Plakats, das die Stadt Frankfurt am Römer aufgehängt hatte. Alle folgten der Aufforderung, passend zum Motto des Abends „Meine Wetterau ist vielfältig“. Beim anschließenden Essen mit Spezialitäten aus Afghanistan und Syrien wurden viele Kontakte geknüpft oder vertieft. An den Säulen der einstigen Schwimmhalle konnten sich die Besucher über alle bisher geförderten Projekte informieren.

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