Respekt!fluencer Stephan Klenzmann

Respekt!fluencer*innen sind die antirassistischen Profis vor Ort. Sie kennen das politische Umfeld und haben im besten Fall auch eigene antirassistische Netzwerke. Sie sind aufmerksam, aktiv und sichtbar engagiert. Sie sind nicht nur Multiplikator*innen sondern eine antirassistische örtliche Instanz.

Zur Person

Respekt!fluencer Stephan Klenzmann ist Betriebsrat bei der SMS group GmbH in Hilchenbach. Mit Leib und Seele ist er IG Metaller. Sein antirassistisches Engagement ist beeindruckend. Für seine selbstreflektierte Haltung ist er bekannt, mit seinem unermüdlichen Tatendrang ist er vielen eine Inspiration. In der Freizeit trifft man Stephan auf Musik Festivals, auf Reisen im VW-Bus oder bei diversen Bildungsveranstaltungen – die Respekt!-Fahne hat er stets mit dabei. Lest im Interview, was ihn antreibt und wie er den Titel „Respekt!fluencer“ mit Leben füllt.

Fotos: Thomas Range und Irina Mirja

Interview

Stephan, du bist mehr als nur gegen Rassismus. Du bist bekennender, aktiver Antirassist. Wo ist da eigentlich der Unterschied und was treibt dich an?
Für mich ist der Kampf gegen Rechts eine Notwendigkeit und die Aufklärung über Faschismus darüber hinaus eine Herzenssache! Rassismus, Sexismus und all‘ die anderen Unterdrückungsformen findet man nicht nur im rechtsextremen Milieu: Unterdrückung ist ein strukturelles Phänomen. Rassismus und Sexismus werden durch unsere gesellschaftlichen Institutionen Tag für Tag produziert. In jedem Betrieb und jedem Verein, in jedem Freundeskreis geschieht Diskriminierung – ganz offen und unverhohlen oder aber auch latent und kaum sichtbar.

Lass uns über gute Taten sprechen. Was machst du denn konkret?
Ich biete Vorträge, Seminare und Workshops im privaten, sowie im betrieblichen Umfeld an, denn ich denke: Sie sind ein guter Raum, um sich zu reflektieren und mögliche gemeinsame Wege zu erarbeiten, diese freie Gesellschaft zu schaffen. Seit 2013 kenne ich nun die Respekt! Initiative und wirke wo immer es nur geht mit und verbreite und vertrete die Inhalte der Initiative. Meine persönlichen Höhepunkte in den Jahren waren 2017 die Auszeichnung des „Demokratie Preis im Betrieb“ von NRW Abreiten und Leben für das Azubi Seminar der Respekt! Initiative und dass ich als Repräsentant der Initiative 2019 bei der IG Metall Großkundgebung vor 50.000 Kollegen*innen Rede und Antwort stehen konnte.

Denkst du, dass dein Engagement einen Unterschied macht? Wenn ja, für wen?
Jede*r von uns muss sich damit auseinandersetzen. Den/Die 100 prozentigen „Antirassisten“ oder die „Antisexistin“ gibt es nicht: Es gilt, sich immer wieder selbst zu reflektieren und seine eigenen Privilegien zu erkennen. Privilegien nicht wie selbstverständlich auszuleben, sondern sie als den täglichen „Unterschied“ zu erkennen. Insbesondere die Menschengruppen, die sich als Mehrheitsgesellschaft sehen und sich selbst als „normal“ darstellen oder in einer Machtposition stehen, haben hier eine Aufgabe.

Die Respekt!-Initiative hat dir das Gütesiegel „Respekt!fluencer“ verliehen und damit dein bisheriges Engagement gewürdigt. Wie sieht denn für dich das nächste Jahr aus? Hast du schon etwas konkretes geplant?
Ich werde immer weiter machen um die Gesellschaft Stück für Stück etwas zu verändern. In Form von Vorträgen, Seminaren, Workshops u.a. an Schulen, Jugendzentren, im Betrieb egal wo die Möglichkeit besteht, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Aber auch einzelnes Engagement was situativ auftreten wird, ist wichtig. Als Betriebsrat, Gewerkschafter, als Respekt!fluencer, aber ebenso als Privatperson. Ein mir sehr wichtiges Projekt wird nächstes Jahr fertig gestellt, die nun endliche Umsetzung eines Mahnmals eines Todesopfers von 1992 aus Siegen. Seit nun 3 Jahren bin ich aktiv in der Planungsgruppe und nun steht die Umsetzung, sowie die Finanzierung vor uns. Hierfür gibt es schon diverse Ideen, die es nun gilt zu planen und anzupacken.

Du hast viel Erfahrung im antirassistischen Engagement und manchmal auch Rückschläge erlebt. Dein Ratschlag fürs dranbleiben-und-nicht-aufgeben?
Wie ihr in den vorigen Fragen lesen konntet, bin ich seit Jahren aktiv dabei. Es gab viele Rückschläge oder Steine, die im Weg lagen. Aber durch das ständige dranbleiben und der Unterstützung der Respekt! Initiative konnte ich schon jede Menge, wie ihr auch lesen konntet, erreichen. Daher kann ich jede*r nur ermutigen mit zu machen und immer weiter zu machen, weil am Ende sich jede noch so Kleinigkeit lohnt.

Du möchtest dein Engagement sichtbar machen? Andere zum Nachahmen inspirieren? Die treibende antirasistische Kraft sein?
Nehme Kontakt mit uns auf und erfahre, wie auch du Respekt!fluencen kannst!

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