Bella Ciao – Auf den Spuren der Partisanen

Seit einigen Jahren organisiert die IG Metall Jugend Salzgitter-Peine den internationalen Bildungsurlaub „Bella Ciao – Auf den Spuren der Partisanen“ in Italien.

16 junge Kolleg*innen, vorwiegend Auszubildende aus Betrieben der IG Metall, machten sich in Anfang Mai mit dem Zug auf den Weg nach Reggio Emilia, um sich mit dem Widerstand in der Resistenza gegen den Faschismus und Nationalsozialismus auseinander zu setzen. Das Bildungsinstitut ISTORECO aus Reggio, welches sich mit der Aufarbeitung der Geschichte und der Archivierung von den dazugehörigen Dokumenten beschäftigt, hat die Gruppe in Empfang genommen. Die Mitarbeiter organisierten die Termine mit Zeitzeug*innen, standen der Gruppe als Übersetzer*innen zur Seite und lieferten spannende Einblicke in die Geschichte durch ihr breites Wissen, welches sie sich durch die jahrelange Zusammenarbeit mit den Zeitzeug*innen angeeignet haben.

Am ersten Tag hat die Gruppe im ISTORECO einen Überblick der Geschichte Italiens vom 1. Weltkrieg bis in die 1980er Jahre bekommen. Dieser Überblick hat ein Grundwissen vermittelt, sodass die Gruppe für den Rest der Woche die einzelnen Seminarinhalte in ein Gesamtbild einsortieren konnte. Zudem wurde die Gruppe von einem Mitarbeiter des ISTORECO am Nachmittag durch Reggio Emilia geführt und an historische Orte, die in Zusammenhang mit der Resistenza stehen, gebracht.

Am folgenden Tag hat sich die Gruppe mit dem Bus auf den Weg nach Montefiorino gemacht. Der Ort war ein zentraler Punkt der Resistenza, in welchem heute ein der Resistenza gewidmetes Museum steht. Nach einer Wanderung hat sich die Gruppe am Nachmittag ein Denkmal im Ort angeschaut, welches den Frauen in der Resistenza gewidmet wurde, während das ISTORECO den Besuch inhaltlich begleitete und die Rolle der Frauen ausgiebig beleuchtete.

Am Morgen des nächsten Tages ging es in eine genossenschaftlich organisierte Käserei, in der Parmesan hergestellt wurde, woraufhin die Gruppe am Mittag ein Zeitzeugengespräch führen durfte. Der Zeitzeuge konnte ihnen das Leben in der Resistenza näherbringen und hat mit seiner Geschichte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Gegen Abend wurde die Gruppe in ein „Centro Sociale“ in Reggio Emilia eingeladen, wo man sich mit den Aktivist*innen über die aktuelle Situation von Geflüchteten und ihrer damit verbundenen antifaschistischen Politik ausgetauscht haben.

Der Tag, der allen Teilnehmenden am meisten in Erinnerung bleiben wird, begann mit einer Fahrt nach Marzabotto, wo zu Beginn den örtlichen Friedhof besucht wurde, der zu einer Gedenkstätte ausgebaut wurde. Bei der anschließenden Wanderung ist die Gruppe durch die Orte gewandert, aus denen die Beerdigten stammen. Nahezu alle in dem Gebiet lebenden Menschen, darunter auch Kinder und deren Familien, wurden damals durch den Vernichtungswahn der Nationalsozialisten ermordet. Von den circa 900 Bewohner*innen überlebten nur wenige das Massaker.

Am letzten Tag ging es mit dem Zug nach Bologna. Direkt am Bahnhof beschäftigte die Gruppe sich mit dem faschistischen Bombenanschlag von 1980 in der Wartehalle des Bahnhofs und der Auswirkungen des Anschlags auf jüngere Stadtgeschichte. Im Anschluss besuchten sie ein weiteres „Centro Sociale“ in dem die Gruppe sich über antifaschistische Arbeit und gewerkschaftliche sowie soziale Herausforderungen im Zuge der sich verändernden Arbeit austauschte.

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